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Ich bin eine waschechte Stadtelfe, die auf nicht planbaren Wegen zur Herstellung von Blumenkinder und anderen Wesen für den Jahreszeitentisch gekommen ist. Im Laufe der Zeit möchte ich Euch gerne meine Arbeit selbst und die daraus entstanden Geschöpfe und Märchen vorstellen. Schaut Euch hier in Ruhe um oder besucht meine Webseite https://www.susannelfes-blumenkinder.de/ Ich wünsche Euch viel Freude mit meinen Arbeiten. ♥

Montag, 27. Mai 2013

Maus am Montag, Teil 13 ♥

Die dreizehnte Maus am Montag bringt passend zur Zahl eine schaurige Geschichte mit sich.
Zumindest haben sich die Mäuse- Kinder und ich ganz schrecklich gefürchtet.
Alles fing damit an, dass wir am Samstag Abend- trotz der Kälte- im Garten saßen und das Abendessen genossen.
Wir hatten uns rechts und links neben dem Tisch zwei Lagerfeuer angemacht und hatten es somit doch recht gemütlich.
Da kam ein müder Wanderer daher, der uns um eine Mahlzeit und ein Plätzchen zum Ausruhen bat.
Schnell schafften wir einen weiteren Stuhl herbei, und Frau Maus kümmerte sich rührend um den erschöpften Gast.
Die Mäuse- Kinder hatten jedoch wieder einmal viel Unfug im Sinn und verknoteten heimlich unter dem Tisch die Schnürsenkel von dem Unbekannten.
Es kam, wie es kommen musste. Als sich der Mann näher ans Feuer setzen wollte, stolperte er und fiel der Länge nach hin.
Zum Glück ist ihm nichts Schlimmes passiert, jedoch brauchte es seine Zeit, bis wir ihn vom Boden ans Feuer gebracht haben.
Die Mäuse- Kinder waren schnell als Verursacher ausgemacht, doch anstatt mit ihnen zu schimpfen, winkte der Mann die Kinder zu sich heran.
Ganz schüchtern gingen sie auf ihn zu, denn im Schein des flackernden Feuers, sah der Fremde mit seinem zotteligen Bart und seinem langen verfilzten Haar doch recht unheimlich aus.
"Wisst ihr denn nicht, was mit unartigen Mäusen geschieht, wenn sie so etwas Dummes anstellen, um Anderen damit Schaden zuzufügen?", fragte er.
Stumm schüttelten sie die kleinen Köpfe.
"Dann kommt der U- Bahn- Troll und holt Euch!"
"Wer ist denn der U- Bahn- Troll?", fragte Mimi leise.
Der Wanderer fing zu erzählen an:
"Es war einmal vor vielen Jahren ein Troll, der lebte hier ganz in der Nähe.
Er war viel wilder und gemeiner als die anderen Trolle. Mit jedem fing er Streit an, ständig gab es wegen ihm Ärger.
Die Bewohner des Waldes kamen eines Tages zusammen, um sich darüber zu beratschlagen, wie sie den Troll los werden könnten.
Ein noch recht junger Mäuserich kam schließlich zum Schluss, dass man dem Troll eine Falle stellen müsse, damit die Fee des Waldes ihn verbannt.
Wohl war ihnen allen nicht bei der Idee, aber in ihrer Verzweiflung stimmten sie alle dem Plan zu.
Die Fee hatte einen wunderschönen Garten, in dem ein Apfelbaum stand, an dem goldene Äpfel wuchsen.
Es war jedem verboten, diese Äpfel zu berühren, da sie die Zauberkraft der Fee beinhalteten, mit der sie über den Wald herrschte und seine Bewohner beschützen konnte.
Der Mäuserich schlich in der Nacht auf den Baum und warf zwei der Äpfel auf den Boden.
Am nächsten Morgen beschuldigte er den Troll des Vergehens, und die Fee verbannte ihn.
Der Troll wurde sehr böse und verfluchte alle Mäuse bis in die dreizehnte Generation.
Erst wenn ein Mäuslein käme, welches genug Güte besäße, um den Fluch wieder aufzuheben, sollte der Spuk vorbei sein.
Von da an ging es den Mäusen nicht mehr sehr gut.
Bei der kleinsten Verfehlung verschwanden sie spurlos und wurden nicht mehr gesehen."
Der Wanderer legte eine Pause ein.
Konrad fragte: "Was ist mit den Mäusen geschehen?"
Der Mann antwortete: "Man munkelt, dass der Troll in die U- Bahn Schächte der Stadt gezogen ist und die Mäuse dorthin entführt und in U- Bahn Mäuse verwandelt hat, die jetzt bis zu ihrem Lebensende im Dunklen und Kalten nur mit dem Nötigsten verbringen müssen."
Nun herrschte entsetztes Schweigen.
Schon oft habe ich bei der Fahrt in die Stadt beim Warten auf den nächsten Zug solche U- Bahn- Mäuslein gesehen. Leid haben sie mir getan, weil es völlig gegen die Natur der Mäuse ist, ihr Leben in solch dunkler, lauter und schmutziger Umgebung zu verbringen, ohne eine Stück Natur. Und immer habe ich mich gefragt, wie es kam, dass sie sich in die Schächte begeben haben.
"Können wir irgendetwas tun, um den Fluch, falls es denn einen gibt, aufzuheben?", fragte Opa Maus.
Auch er war von der Vorstellung ganz erschüttert, sein Leben auf diese Art verbringen zu müssen.
"Ihr müsst versuchen ein solches Mäuslein zu befreien", sagte der Wanderer.
"Dazu muss sich ein reines und mutiges Herz in einen der vielen Schächte begeben, eine U- Bahn Maus fangen und in die Freiheit bringen.
Die Mäuse dort unten haben nichts Schlimmes getan, manchmal reicht es dem Troll, wenn man nur eine Tasse umstößt oder über seine eigenen Füße stolpert. Er ist einfach verbittert darüber, dass er für etwas bestraft wurde, was er nie getan hat.
Wenn es euch gelingt, eine solche Maus zu befreien und wenn ihr euch dann immer gut um sie kümmert- schließlich wird sie sich hier in der Natur und im Hellen nicht mehr alleine zurecht finden- dann... ja dann kann es sein, dass der U- Bahn- Troll seinen Frieden findet."
"Aber die Mäuse sind eckelig und dort unten ist es schaurig und kalt", gab Mimi zu bedenken.
"Darum geht es", sagte der Mann, "dass eine mutige Maus ein Opfer auf sich nimmt, um damit den Fluch aufzuheben."
"Übrigens", sagte er, während er aufstand, um zu gehen, "das Alles kann nur in einer Vollmond Nacht geschehen. Denn in einer solchen Nacht, wurde die ganze Tragödie ausgelöst."
Wir sahen zum Himmel und erschauderten, denn auch jetzt war Vollmond.
Und der geheimnisvolle Fremde war plötzlich verschwunden.
Ihr könnt Euch denken, was dann geschah.
Die Mäuse waren alle so aufgeregt, dass sie mich überredeten, sie zum nächsten Tunnel- Eingang zu bringen.
Ich hatte wirklich schreckliche Angst, weniger vor dem Troll, als vor den U- Bahnen, die einen ganz schnell überfahren, wenn man nicht aufpasst und ich hatte auch Angst davor, dass sich meine Mäuse verlaufen und ich sie nie wieder sehen werde. Doch alle Einwände halfen nichts, sie ließen nicht locker, und so machten wir uns auf den Weg.
Den Rest des Abenteuers kann ich Euch nicht mehr erzählen, denn die folgenden Stunden habe ich in einer Wolke aus Panik verbracht.
Es kam mir vor, als stünde die Zeit still, als müsse ich bis in alle Ewigkeit alleine und in tiefster Dunkelheit im Tunnel- Eingang stehen bleiben und würde meine Mäuse und die Sonne nie mehr sehen.
Ich weiß nur noch, wie erleichtert ich war, als Alle wieder auftauchten und tatsächlich eine winzig kleine und arg verdreckte Maus bei sich hatten.
Endlich wieder zu Hause angekommen, badeten wir das verängstigte Mäuslein und gingen zu Bett.
Schon am Sonntag hatte die Maus eine starke Bindung zu uns, es ist klar, dass sie für immer bei uns bleiben wird.

Das gerettete U- Bahn- Mäuslein...

...hat nun eine schöne neue Heimat

Mir ist es recht, auf ein Wesen mehr oder weniger kommt es hier im Elfenwald schließlich auch nicht an.
Aber meine Mäuse mussten mir versprechen, nun lange Zeit keine solchen Einfälle mehr zu haben, damit ich nicht vorzeitig altere oder mal vor Schreck umfalle.
Und die Mäuse Kinder sind schon über 24 Stunden auffallend brav, das habe ich bisher auch nicht erlebt.

Nun verabschiede ich mich und wünsche Euch wie immer an diesem Punkt einen wunderschönen Wochenanfang-
Eure Elfe ♥